Webressourcen aus Nordeuropa – Fundstücke Januar 2014 (Aktualisiert)

von FID Nordeuropa

Im letzten Blogbeitrag zum Kieler Frieden und der Entstehung des „neuen Nordens“ werden bereits viele der Jubiläen angesprochen, die in diesem Jahr in den nordischen Ländern in unterschiedlicher Gewichtung begangen werden. Insbesondere drei Jubiläen, nämlich das im vergangenen Jahr gefeierte „Stemmerettsjubileet“ in Norwegen, das Jubiläum des norwegischen Grundgesetzes („Grunnloven“) 1814 und der Deutsch-Dänische Krieg 1864 haben auch im Netz an zahlreichen Stellen ihre Spuren hinterlassen, die wir zu Beginn des Jubiläumsjahres gebündelt präsentieren wollen.

1913 – Stemmerettsjubileet

Bereits im vergangenen Jahr fand das 100-jährige Jubiläum der Einführung des norwegischen Frauenwahlrechtes seinen Niederschlag im Internet. So listet das Reichsarchiv in Oslo auf seinen Themenseiten zum Stemmerettsjubileet digitalisiertes Quellenmaterial nicht nur aus dem eigenen Haus auf (z. B. eine Unterschriftenaktion von Frauen aus dem Jahr 1905), sondern auch das mehrerer norwegischer Stadtarchive.

In Zusammenarbeit mit dem Norwegischen Lokalgeschichtlichen Institut hat das Reichsarchiv ein Wiki eingestellt, das als Projektstart die ersten 100 gewählten weiblichen Gemeindevertreter in Norwegen vorstellt. Die privaten und kommunalen Archive in Vest-Agder, Aust-Agder, Telemark, Vestfold und Buskerud haben ihre Quellen auf der Internetseite Kvinnestemmerett zugänglich gemacht.

1814 – Jahr des Kieler Friedens

Die norwegische Nationalbibliothek bietet auf der Seite Grunnlovsjubileet 1814–2014 Zugang zu relevantem Material wie beispielsweise Postkarten, Karten, Propaganda, Gesetzesentwürfe und Noten. Weiter finden sich dort digitalisierte Zeitungen von 1814 sowie die überarbeitete Version der 1814 – Bibliografie, die Literaturangaben über bzw. aus dem Zeitraum 1812 – 1814 umfasst.

Das norwegische Reichsarchiv hat das Archiv sowie das Tagebuch des Königs Christian Frederik als wichtige Quelle für den Zeitraum 1813-1814 digitalisiert und als Datenbank zugänglich gemacht. Ganz modern kann man sich Königs Christian Frederiks „Erlebnisse“ über Twitter zukommen lassen. Auf den Themenseiten verweist das Reichsarchiv auf weitere (digitalisierte) Quellen zum Thema.

Im Herbst 2013 veröffentlichte das Archiv des norwegischen Parlaments die digitalisierten Geschäftsberichte (Stortingsforhandlinger) 1814 2001.

Mit der Entstehung des Grundgesetzes („Grunnlovet“) beschäftigt sich die Datenbank Eidsvollsmennenes etterkommere, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Geschichte sämtlicher am Entstehungsprozess des Grundgesetzes beteiligter Vertreter der Reichsversammlung (nach dem Ort der Reichsversammlung „Eidsvollmenn“ genannt) und deren Nachfahren zu recherchieren und auf dieser Seite öffentlich zu machen. Dort kann man im Rahmen von „Open Source“ als Nachkomme seinen Eidsvollman „adoptieren“ und mit Informationen zur Datenbank beitragen.

Das Eisenmuseum in Tvedestrand widmet dem „Eidsvollman“ und Eisenwerksbesitzer Jacob Aall eine Seite mit digitalisiertem Quellenmaterial, Büchern und Artikeln.

Das Wiki 1814 – Historien sett nedenfra des Norwegischen lokalgeschichtlichen Instituts beinhaltet eine Bibliografie mit Artikeln, Büchern und Buchkapiteln, die das Thema 1814 aus lokaler Perspektive beleuchten.

Zum Jubiläumsjahr wurde auch ein neues norwegisches Wörterbuch erarbeitet und ins Netz gestellt: Norsk Ordbok 2014 – ordbok over det norske folkemålet og det nynorske skriftmålet.

1864 – Deutsch-Dänischer Krieg

Die staatlichen dänischen Archive (Statens Arkiver) haben mit dem 1864-kildepakke eine umfangreiche Quellensammlung online gestellt, die neben Berichten und Dokumenten auch Fotos und Originalbriefe enthält.

Das Portal 1864.dk präsentiert das umfangreiche digitale Archiv des dänischen Geschichtszentrums “ Düppeler Schanze“.

Das Portal danmarkshistorien.dk der Universität Aarhus präsentiert auf seiner Seite zu 1864 eine Quellen- und Bildsammlung. Eine Gruppe von Historikern von danmarkshistorien.dk entwickelte auch das Projekt 1864live, das Nachrichten aus dem Krieg im Jahr 1864 mit 150-jähriger „Verspätung“ bringt. Die Nachricht speist sich aus Büchern, Tagebüchern und zeitgenössischen Zeitungen.

Für April 2014 ist eine Datenbank mit dänischen und deutschen Kriegsgräbern und Gedenksteinen in Südjütland angekündigt.