Webressourcen aus Nordeuropa – Fundstücke Januar-April 2018

von FID Nordeuropa

Dänemark

Im Rahmen des Projekts 100 danmarkshistorier geht die noch im Aufbau befindliche quellenbasierte Datenbank HistorieLab online, in der Schüler historische Problemstellungen zur Geschichte Dänemarks bearbeiten können, so z. B. zum Thema „Sklaverei und „Westindien“.

Slægtsforskernes Bibliotek hat zwei Serien der Amtshistorischen Jahrbücher (Vejle Amts Årbøger, Hardsyssel Årbog) online gestellt. Weitere Serien sollen folgen.

Einen Augenzeugenbericht über die Einquartierung von Arbeitern, die 1943-1944 im deutschen Festungsbau beschäftigt waren, hat das Stadtarchiv Esbjerg veröffentlicht.

Norwegen

ArkiVest hat in Zusammenarbeit mit dem Arkivverket das Norsk sjømatarkiv online gestellt.

Aus dem Archiv von Norwegens größtem Bergwerk Kongsberg Sølvverk sind die Personenregister aus dem Zeitraum 1711-1765 digitalisiert worden und enthalten u.a. Angaben zu Beruf, Geburtsort, Alter, Familienstand von 6792 Personen.

Das Arkivverket hat weitere 8000 Fotos des Norsk Telegrambyrås krigsarkivs (NTBs krigsarkiv) digitalisiert und online gestellt. Die Sammlung beinhaltet Fotografien aus dem Zweiten Weltkrieg (1940-45) und dokumentiert u.a. das Alltagsleben unter der Okkupation, die Königsfamilie im Exil, Flüchtlinge in Schweden, Nasjonal Samling, den Einsatz norwegischer Kriegsfreiwilliger, die Arbeitsdienste, den Widerstand, Bombenangriffe, den späteren norwegischen Kriegseinsatz sowie die Befreiung.

Im Portal Digitaltmuseum.no sind 6.000 Fotos des Werbefotografen P.P. Lyshol aus Sykkylven veröffentlicht, der ab den 1930er Jahren Werbefotos für die örtliche Möbelindustrie machte (in das Suchfeld „NMFS.F“ eingeben).

Das Fylkesarkivet i Sogn og Fjordane hat drei Sports journaler digitalisiert, in denen die Jagd- und Lachsfischerei in Bruland bei Førde dokumentiert wird.
Weiter wurde die kommunistische Parteizeitung Bluss, die zwischen 1931 und 1936 erschien, digitalisiert und ins Netz gestellt.

Schweden

Zwischen 2005 und 2017 konnte man in der Datenbank Ediffah die Handschriften- und Personenarchive der Königlichen Bibliothek Stockholm und mehrerer schwedischer Forschungseinrichtungen durchsuchen. Diese Funktion übernimmt seit 2018 die Datenbank
ARKEN, in der auch digitales Material gesucht und angezeigt werden kann.

Die Königliche Bibliothek hat das Exemplar der dänischen Chronik Gesta Danorum, das eine  handschriftliche Aufzeichnung von Olaus Magnus zum sogenannten Stockholmer Blutbad enthält, digitalisiert und ins Netz gestellt.

Zusammen mit der Königlichen Bibliothek hat die Reichstagsverwaltung Dokumente aus der 450-jährigen Geschichte des Reichstags (1521-1970) digitalisiert.
Nachdem die Statens offentliga utredningar bereits seit 2016 frei zugänglich im Netz verfügbar sind (siehe dazu diesen Post), können nun auch Reichstagsakten, Dokumente vom Ständereichstag sowie vom Zweikammernparlament auf der Seite Riksdagstryck sowie im LIBRIS-Katalog recherchiert und heruntergeladen werden.

Die Universität Göteborg hat das Svenskt kvinnobiografiskt lexikon (SKBL) lanciert, das Informationen über 1.000 schwedische (und bis 1809 finnische) Frauen enthält.

Da große Teile der Behörde von Stockholm nach Örebro umziehen, ist die Bibliothek ders Statistische Zentralamts (Statistiska centralbyrå, SCB) im Dezember 2017 geschlossen worden. Die dort beheimatete umfangreiche Statistiksammlung wird archiviert und ist für die Allgemeinheit nun nicht mehr zugänglich.

Auf dem Portal Kringla haben das Örebro läns museum und das Länsmuseet Gävleborg ihre Fotosammlungen veröffentlicht. Auf Europeana sind neben den Fotos des Postmuseums die  zirka 42 000 Bilder des Fotografen Hilding Mickelssons (ca.1950-1990) zu sehen.

Das Forschungsarchiv in Umeå hat das Archiv des Historikers Tom Ericsson erhalten.

Das schwedisch-norwegische Digitalt museum hat das Portal Minnen eingerichtet, auf dem Museen und andere Kulturerbeorganisationen Erinnerungsberichte sammeln und veröffentlichen.

Die Digitalisate des regionalgeschichtliche Sammlung Gotländska samlingar (u.a. Sagen, Spiele, Lieder, Ortsnamen) des Kulturhistorikers Pehr Arvid Säve aus dem 19. Jh. sind im Portal Alvin recherchierbar.

Die Tjustbygdens Eisenbahnvereinigung lanciert das digitale Eisenbahnmuseum Smalspårsarkivet mit Material über die längste skandinavische Schmalspurstrecke, die zwischen Hultsfred und Västervik verläuft.

Die Gemeinde Trosa hat die kostenlose App Runturen für das Smartphone veröffentlicht, mit der man die rund 400 Runensteine der Region Sörmland erforschen kann.

Ausblick:

Dänemarks Technisches Museum hat Anfang dieses Jahres begonnen, eine digitale Plattform zu entwickeln, welche die 100-jährige Geschichte der dänischen Patent- und Innovationsgeschichte abbilden soll.

Das norwegische Varanger museum hat die Archive von zwei Fotogeschäften aus Vadsø/ Øst-Finnmark, die 33.000 Fotos aus der Periode 1931-2017 enthalten, übernommen und plant diese auf Digitaltmuseum.no zu veröffentlichen. Ein kleiner Ausschnitt ist dort bereits zugänglich (in das Suchfeld „gjenreisningsfotografi“ eingeben).