Webressourcen aus Nordeuropa – Fundstücke März 2019 – Juni 2019

von FID Nordeuropa

Dänemark

In Dänemark ist das erste digitale Theaterarchiv lanciert worden. Das Theaterarchiv in Aarhus umfasst 119 Jahre Kulturgeschichte mit 350 Regalmeter Archivematerial, zu dem u.a. 7000 Bilder gehören.

Die dänischen Ahnenforscher und Copydan haben eine Lizenzvereinbarung geschlossen, mit der die Slægtsforskernes Bibliotek die Möglichkeit erhält, eine Vielzahl von urheberrechtlich geschützten Werken aus den Bereichen Personal-, Familien- und Ortsgeschichte sowie verwandte Themen zu beschleunigt zu digitalisieren. Die Bibliothek enthält bereits 4600 digitalisierte Werke aus dem dänischen Kulturerbe.

Neuigkeiten aus dem Reicharchiv:

  • Ebenfalls eine Vereinbarung haben das Reichsarchiv und die amerikanische Firma Ancestry, welche die weltweit größte Online-Plattform für Ahnenforschung betreibt, über die Digitalisierung von Kirchenbüchern aus dem Zeitraum 1812-1892 geschlossen. Ein Großteil der Digitalisierung ist bereits erfolgt und soll 2019 abgeschlossen werden.
  • Die Wahluntersuchungen 1971-2015 können heruntergeladen werden. Sie geben Aufschluss darüber, wen die Dänen warum wählten, welche Themen sie für wichtig hielten und ob sie Vertrauen in die Politiker setzten.

Das Nationalarchiv hat Archive mit Bezug zu den Färöern digitalisiert. Die ersten Dokumente von staatlichen Behörden (Sterbeurkunden, Volkszählungen, Material von der färöischen Handelskommission) können jetzt online abgerufen werden.

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Volksabstimmungen und Grenzziehung von 1920 hat der dänische Slots- og Kulturstyrelsen beschlossen, die sogenannten Wiedervereinigungssteine (genforeningsstenene), die von örtlichen Streitkräften damals gesetzt wurden, zu registrieren und im Nationalregister Fund og Fortidsminder online zu stellen.

Zum 100-jährigen Bestehen der Stadt Hjørring ist das gesamte Archivmaterial der ehemaligen Pfarrgemeinde Horne-Asdal, die das den Zeitraum von 1842 bis 1970 abdeckt, vollständig registriert und auf arkiv.dk verfügbar.

Norwegen

Auch das norwegische Fredrikstad lanciert anlässlich seines 450-jährigen Stadtjubiläums das Portal Fredrikstad i tid og rom mit historischen Fotos, Karten und Postkarten.

Fotosammlungen zum Thema Zweiter Weltkrieg

  • Im Rahmen der Vorbereitung der vom Stockholmer Pneus Museum gezeigten Ausstellung Krigstid über Fotografinnen im Zeitraum 1935 – 1950 hat das ARBARK (Arbeiderbevegelsens bibliotek og arkiv) die Fotosammlung von Sissel Lie (1922–1983), die während des Krieges im Frauenkorps der norwegischen Armee in Schottland diente, digitalisiert und im Digitalt Museum zugänglich gemacht.
  • Anlässlich des 75. Jahrestages des D-Days in der Normandie hat das Nationalarchiv eine Sammlung von Bildern zur Verfügung gestellt, die der Kriegsfotograf Ole Friele Backer im Zusammenhang mit der Invasion aufgenommen hat.
    Diese Sammlung gehört zum NTBs krigsarkiv, das Fotografien verschiedener Archivschaffender umfasst, darunter das Informationsbüro der Regierung in London, in dem Ole Friele Backer als Fotograf tätig war, sowie das Pressebüro in Stockholm. Da die Digitalisierung des Archivmaterials aus dem Zweiten Weltkrieg prioritiert wird, werden im Laufe des Jahres weitere Fotos aus der Kriegszeit im Digitalen Archiv veröffentlicht.

Im Juni wurde das Norwegische Gesundheitsarchiv eröffnet, das als digitales Langzeitarchiv für Patientenakten dienen wird. Die 15 Millionen Patientenakten, die von Krankenhäusern und spezialisierten Gesundheitsdiensten in den nächsten Jahren bereitgestellt werden, sollen in den digitalisiert und als Basis für eine nationale digitale Gesundheitsakte dienen, die Forschern Datenextrakte zu bestimmten Fragestellungen liefern soll.

Schweden

Der Inhalt der Plattform Platsr.se wird nicht mehr aktualisiert und zieht auf das Portal minnen.se um.

Das schwedische Zentralamt für Denkmalpflege (Riksantikvarieämbetet) stellt eine neue Version von Fornsök ins Netz, das die Informationen zu allen bekannten registrierten Kulturdenkmälern in Schweden enthält.

Weiter wurden mehr als 400 vom Zentralamt herausgegebene Publikationen aus den Jahren 1990 – 2010 online gestellt.

Das Portal Topotek Gotland, das vom Reicharchiv und dem Landsarchiv in Visby koodiniert wird, enthält Dokumente, Erinnerungen, Fotos, Filme und Tonaufnahmen von der Insel Gotland.

Auf Digitaltmuseum.se hat das Provinzmuseum Jönköping einen Teil der umfangreichen Briefsammlung des Künstlers John Bauer (1882-1918) und seiner Frau Ester veröffentlicht. Der Briefwechsel thematisiert historische Ereignisse wie beispielsweise den Ersten Weltkrieg und die Spanische Grippe.

Auch die Universitätsbibliothek in Uppsala hat anlässlich des Jubiläums der Einführung des allgemeinen und gleichen Wahlrechts in Schweden (1918-1921) Material aus ihren Sammlungen digitalisiert, so beispielsweise Dokumente und Fotos aus dem Nachlass der Aktivistin Ann Margret Holmgren, die in Form einer digitalen Ausstellung präsentiert werden.

Das Reichsarchiv hat das Grundbuchregister (Lagfartsregistret) des Gotlands norra häradsrätts Archivs für die Jahre 800–1875 online gestellt.