Webressourcen aus Nordeuropa – Geschichte, Politik, Kultur 1 – 2021

von FID Nordeuropa

Dänemark

Neues aus dem Stadtarchiv Aarhus:

Auf der digitalen Plattform Hofteatrets historie wird Geschichte des dänischen Hoftheaters auf Schloss Christiansborg (1767 – 1922) anhand von vielfältigem Quellenmaterial (Briefe, Tagebücher, Memoiren, Zeitungsberichte) dokumentiert.

Der Nordschleswiger – 75 Jahre das Printmedium der deutschen Minderheit in Dänemark – erscheint seit dem 3. Februar 2021 als kostenlos zugängliche Onlinezeitung.

Das für Schüler*innnen (Sekundarstufe II) konzipierte digitale Unterrichtsmaterial Fattiggård oder fjendeland basiert auf völlig neuen Forschungsergebnissen und umfangreichem Text- und Bildquellenmaterial aus diversen Archiven. Das digitale „Dilemma-Spiel“ behandelt die Geschichte von einer Gruppe dänischer Männer, die während des Zweiten Weltkriegs in verschiedenen dänischen Arbeitsanstalten inhaftiert waren und sich entscheiden mussten, ob sie sich für Arbeit bei den deutschen Besatzern rekrutieren lassen wollten, um die Erlaubnis zu erhalten, die Einrichtungen verlassen zu können.

Finnland

Die Schwedischen Literaturgesellschaft in Finnland (SLS) veröffentlicht auf Finna.fi

Island

Im Rahmen eines Digitalisierungsprojekts des Nationalarchivs werden laufend Dokumente aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs aus dem Archiv des Außenministeriums gescannt, registriert und online gestellt. Bereits die Hälfte der rund 10.000 Dokumente sind inzwischen auf der Webseite des Archivs zugänglich.

Das Nationalarchiv hat das umfangreiche Privatarchiv von Sigurður Ágústsson (1897-1976) verzeichnet, der Kaufmann in Stykkishólmur und 18 Jahre Mitglied des Althing war. Es enthält Quellenmaterial über sein Leben und Wirken – von persönlichen Briefen und Tagebüchern über seine geschäftliche Tätigkeit bis hin zu seiner politischen Arbeit – und ist eine wichtige Quelle für die Geschichte von Stykkishólmur und Westislands.

In der der Datenbank Dánarbú – 18. og 19. öld hat das Nationalarchiv Quellen zu den Vermögensverhältnissen von ca. 30.000 Isländer*innen, überwiegend aus dem Zeitraum zwischen 1821 und 1870, zur Verfügung gestellt. Schriftliche Zeugnisse wie Nachlässe und Versteigerungen (dánarbúsuppskrifta, skiptabóka, uppboða) enthalten beispielsweise detaillierte Aufzeichnungen über das Eigentum von Personen (Kleidung, Bettwäsche, Lebensmittelbehälter, Werkzeuge, Vieh).

Die Datenbank nafnið.is enthält mehr als 500.000 Flurnamen, die auf der Sammlung des Árna-Instituts basieren.

Norwegen

Auf dem Portal Nordlige folk wird Quellenmaterial zur Geschichte und Kultur der Küstensamen (sjøsamene) und der Kvenen in Nord-Troms in Form von Text, Bild und Ton präsentiert.

Kilden kjønnsforskning.no hat auf dem Portal Kvinnehistorie.no eine Artikelserie über samische Frauengeschichte von der Wikingerzeit bis heute veröffentlicht.

Schweden

400 Jahre Göteborg

  • Auch wenn die Feierlichkeiten zum Jubiläum der Stadtgründung Göteborgs 1621 auf 2023 verschoben wurden, sendet P4 Göteborg 2021 werktags die Radioserie Göteborg 400 år, die in 262 Folgen historische Besonderheiten aus der Geschichte der Stadt beleuchtet.
  • In der digitalen Ausstellung Välkommen tillbaka des Reichsarchivsinterpretieren Designstudenten des HDK-Valand (Universität Göteborg) historische Ereignisse (z. B. den Brand am Hauptbahnhof 1923, Überschwemmung in Hisingen 1922) in vier „Video-Spaziergängen“ anhand von Archivfilmen und anderen Archivdokumenten.

Das diesjährige 100-jährige Jubiläum der ersten Reichstagswahl zur zweiten Kammer, an der Frauen teilnehmen durften, wird in dem vom Reichstag produzierten Film Det avgörande klubbslaget aufgearbeitet.

Das Netzwerk für waldfinnische Kultur in Skandinavien (Finnsam) hat auf ihrer Webseite die Skogsfinsk bibliografi veröffentlicht, die Verweise auf gedruckte Literatur sowie auf Artikel in Zeitschriften und Zeitungen verzeichnet. Weiter ist im Rahmen des waldfinnischen Filmprojekts der erste Film Skogsfinnarna – berättelsen om ett kulturarv auf Youtube eingestellt worden.

Das Nationalarchiv verwendet erstmals Werkzeuge zur automatischen Transkription historischer, gedruckter oder handschriftlicher Dokumente vom Ende des 19. Jahrhunderts.
 Als erste maschinell transkribierten Texte wurden die Polizeiberichte der Detektivabteilung der Göteborger Polizeikammer (1868–1902) ins Netz gestellt. Weitere Materialien zur Geschichte Göteborgs in der Periode, die von Urbanisierung, Industrialisierung und Migration geprägt war, sollen im Laufe der nächsten Monate online erreichbar sein.