Webressourcen aus Nordeuropa – Geschichte, Politik, Kultur 1 – 2023

von FID Nordeuropa

Dänemark

Neues aus Københavns Stadsarkiv:

  • In der Datenbank Kildeviseren des Københavns Stadsarkiv wurden Protokolle und Register  (Fagregistre til borgerskaberne 1863-1932, Stadens betjeninger 1739- 1934, Protokol over bevillinger 1858-1932.) eingestellt, die es ermöglichen, Personen zu finden, die vom 18. bis frühen 20. Jahrhundert in Kopenhagen einen bestimmten Beruf ausgeübt haben.
  • Wie auch die Stadtarchive in Stockholm und Budapest beteiligt sich das Stadtarchiv an dem Projekt City Memories, das untersucht, wie die 180.000 digitalisierten historischen Architekturzeichnungen aus der Stadsarkitektens tegningssamling, die zwischen 1886 und 1998 entstanden sind, als Grundlage für eine zukünftig nachhaltigere Baukultur genutzt werden können.
  • Die vom Sender DR1 seit Anfang Januar ausgestrahlte Dokumentarserie Matadoren  (die auch in Deutschland gestreamt werden kann) thematisiert die Entstehung des dänischen Bankensystems Ende des 19. Jahrhunderts anhand der Rivalität zwischen den Bankendirektoren Isak Glückstadt und C.F. Tietgen. Einen Schwerpunkt der Serie bildet die Bauphase des Kopenhagener Freihafens. Quellen zu dem gewaltigen Bauprojekt finden sich in der umfangreichen Sammlung Frihavnens fotosamling des Stadtarchivs mit fast 2.900 Fotografien aus den Jahren 1890 – 1950.

Neues aus Aarhus stadsarkiv

  • Von 1974 bis 1984 produzierte die Kommune Aarhus jedes Jahr einen Film über das vergangene Jahr. Diese sogenannten Filmjournale können als Teil der Filmsammlung gestreamt werden.
  • In der Sammlung von über 400 Erinnerungstexten, die beispielsweise Kriegstraumata und das Studentenleben thematisieren, finden sich nun auch Tagebücher aus der Corona-Zeit.

Finnland

Svenska litteratursällskapet i Finland (SLS) hat in Finna klassrum das Quellenpaket mit vorgefertigten Lernmaterialien Namn på platser i vår närmiljö eingestellt und möchte Lehrer und Schüler dazu anregen, darüber nachzudenken, welche Ortsnamen in der Alltagssprache verwendet werden.

Norwegen

Auf der neuen Themenseite Nyfeminister forteller des Portals Kvinnehistorie.no finden sich persönliche Geschichten von Frauen, die sich in den 1970er Jahren der Neo-Feministischen Bewegung anschlossen.

Die Nationalarchive in Norwegen, Schweden und Finnland sowie die samischen Archive in Norwegen und Finnland haben das Webportal Nuohtti lanciert, das die Recherche in 30.000 digitalisierten samischen Archivmaterialien aus 32 europäischen Archiven, Bibliotheken und Museen ermöglicht. Enthalten sind beispielsweise ethnologische Berichte, Tagebücher der samischen Missionare, Lappenvogt-Protokolle, Fotos von Privatpersonen und Behörden sowie juristische Dokumente. 

Schweden

Das Tekniska museet veröffentlicht 3.601 digitalisierte historische Polarbilder des privaten Sammlers Fred Goldberg auf Digitalarkivet. Thematisiert werden auch die Expeditionen des schwedischen Polarforschers Otto Nordenskjöld.

Auch das Riksantikvarieämbetet finanzierte eine Untersuchung der Überreste der ersten schwedische Antarktisexpedition von Otto Nordenskjöld (1901–1903) in der Antarktis, von der eine Übernachtungshütte erhalten geblieben ist. Da die Überreste durch den Klimawandel bedroht sind, wurden diese Mithilfe von Laserscans, Fotogrammetrie und Audioaufnahmen gesichert und sind in einer virtuellen Ausstellung zugänglich gemacht worden.

Biblioteket play, der kostenfreie Streamingdienst von Stockholms bibliotek, hat den Film Judisk historia i Sverige über Kultur, Tradition und Geschichte schwedischer Juden und Jüdinnen vom 18. Jahrhundert bis heute veröffentlicht.

Anlässlich seines 150-jährigen Jubiläums sammelt das Nordiska museet in Vår framtid Berichte darüber, wie Schweden, die nordischen Länder und die Welt in 150 Jahren aussehen könnten. 

Bereits 1997 begann das Museum, Menschen zu fragen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen. In Mitt liv berichten Grundschüler*innen, wie sich ihr Leben im Jahr 2050 vorstellen. Die bisher gesammelten Erinnerungsberichte des Museum wurden in Memories online gestellt.

Ausblick

Unter Leitung von Statens historiska museer und Stockholms universitet sollen bis 2026 die über 1000 gedruckten Leichenpredigten aus der Bibliothek von Skokloster Slott digitalisiert und für die Forschung verfügbar gemacht werden. Diese Quellen vermitteln wichtiges Wissen über das Leben von Menschen aus den fürstlichen, adligen, bürgerlichen Schichten sowie dem Klerus im 17. und 18. Jahrhundert. Fast die Hälfte der Predigten handeln von Frauen, die sonst in den Archiven stark unterrepräsentiert sind.

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