Webressourcen aus Nordeuropa – Geschichte, Politik, Kultur 2 – 2021

von FID Nordeuropa

Dänemark

100-jähriges Jubiläum der Volksabstimmungen und Grenzziehung von 1920

Die Graswurzelorganisation OOA (Organisationen til Oplysning om Atomkraft), die zwischen 1974 und 2000 aktiv war und die dänische Anti-Atomkraftbewegung stark beeinflusst hat (sie entwickelte beispielsweise das Motiv einer lachenden Sonne mit dem Slogan „Atomkraft – Nein Danke“), stellt ihre Geschichte als virtuelles OOA-Museum auf der interaktiven Webseite atomkraftnejtak.dk ins Netz. Das sehr umfangreiche, inzwischen systematisierte, Quellenmaterial (u.a. Dokumente, Filmausschnitte, Tonaufnahmen, Interviews, Musik) kann in Archiven und Bibliotheken recherchiert werden.

Eine kleine Berichtigung zur Erscheinungsweise der Zeitung „Der Nordschleswiger“: entgegen unserer Meldung im letzten Post erscheint die Zeitung der deutschen Minderheit in Dänemark seit Mitte April zusätzlich zur Onlineausgabe doch noch als Printausgabe – alle 14 Tage kostenlos in einer 40-seitigen Ausgabe mit einer Auswahl von Artikeln aus dem Online-Angebot.

Das Grønne Museum hat während der sogenannten Minkkrise, bei der infolge der Coronapandemie in Dänemark  mehr als 15 Millionen Nerze getötet wurden, diesbezügliche Quellen gesammelt und quellenkritisch für Schüler*innen unter Minkkrisen: hvorfor skulle de danske mink dø? aufbereitet.

Ebenfalls für Schüler zusammengestellt hat die Datenbank HistorieLab Quellen zur Geschichte der deutschen Flüchtlinge in Dänemark (1945-1949).

Anhand von 1100 Zeichnungen und Karten des Grünflächenamts (stadsgartnerembedet), die das Stadtarchiv Aarhus zugänglich gemacht, können die Entwicklungen des Stadtbildes von Aarhus anhand der Umgestaltungen von Parks und Gärten nachvollzogen werden.

Der aus dem  Gemeindearchiv Herfølge-Sædder stammende umfangreiche Fundus an historischen Erinnerungsberichten, die als Tonaufnahmen archiviert wurden, wird derzeit digitalisiert.

Norwegen

Neues aus dem Digitalarkivet:

  • Vor 75 Jahren wurde der Norweger Trygve Lie Generalsekretär der Vereinten Nationen. Anlässlich dieses Jahrestages veröffentlicht das Nationalachiv Quellen (Korrespondenz, Reden, Referate) aus dessen Archiv zur Frühphase der UN (1946-57) sowie zu seiner Zeit in London während des Zweiten Weltkriegs.
  • In Zusammenarbeit mit Interkommunalt arkiv i Hordaland (IKH), das die historischen Archivbestände der Kommunen der Provinz Vestland verwahrt, wurde als erstes Projekt das Archivmaterial der Kommune Finnås veröffentlicht. Geplant ist, zukünftig das gesamte Archivmaterial, das älter als 100 Jahre ist, im Digitalarkiv bereitzustellen.
  • Die Volkszählungen von 1920 wurden veröffentlicht.
  • Digitalisiert und frei zugänglich sind die Tagebücher des Händlers Hans Fredrik Esbensen (1855-1931) aus Vadsø, die er von 1880- 1909 führte.

Im Kartenportal Krigskart: Tysk og britisk kartlegging av Norge hat die Nationalbibliothek digitalisiertes Kartenmaterial, mit denen die Briten ihre militärischen Operationen in Norwegen während des Zweiten Weltkriegs geplant haben, zugänglich gemacht. Ergänzt wird diese Serie durch die vollständig erhaltene Kartenserie, welche die Grundlage für die Planungen der Deutschen bildeten.

Schweden

Auch das schwedische Landesvermessungsamt (Lantmäteriet) präsentiert seine Sammlung an historische Karten, die bis ins Jahr 1628 zurückgeht und mehr als 1 Mio. Fotos umfasst, jetzt kostenlos im Netz. Bisher konnten man die hochauflösenden digitalisierten Karten aus der Datenbank Historiska kartor nur gegen eine Kostenpauschale erhalten nun ist dieser Service kostenlos.

Das in seinen Funktionen und Inhalten stark überarbeitete Svenskt kvinnobiografiskt lexikon (SKBL) enthält jetzt Porträts von mehr als 2000 schwedischen Frauen, deren Leben und Werk bisher überwiegend in der Geschichtsschreibung unterrepräsentiert war.

Im 20. Jahrhundert war der Schießsport ein beliebter Volkssport, der von Frauen und Männern betrieben wurde und auch eine wichtige Rolle im sozialen Leben der Gemeinden Östergötlands spielte. Vom Archivverbund Östergötland, der umfangreiches Archivmaterial zu den über 200 Vereinigungen verwahrt, werden alle noch aktiven bzw. inzwischen geschlossenen Schießstände auf einer Karte zu verzeichnet. Über eine Facebookgruppe sollen per Crowd-Sourcing weitere Informationen gesammelt werden.

Im Rahmen des Jubiläums 100 år demokrati hat das Nationalarchiv die Unterschriften von rund 350.000 Frauen digitalisiert, die 1913/ 1914 eine Petition für die Einführung des Frauenwahlrechts  unterschrieben haben.

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