Webressourcen aus Nordeuropa – Geschichte, Politik, Kultur 5 – 2023

von FID Nordeuropa

Dänemark

Das ursprünglich handschriftlich geführte Kopenhagener Beerdigungsregister liegt nun für den gesamten Zeitraum 1861-1940 digital vor. In der Datenbank des Stadtarchivs kann u. a. nach Namen und Adressen recherchiert werden.

Neues aus dem Nationalarchiv

  • Privatarchiv und Memoiren der ersten dänischen Botschafterin Bodil Begtrup wurde zugänglich gemacht.
  • In Zusammenarbeit mit der Nationalbibliothek können mittels multispektraler Digitalisierung beschädigte Quellen aus der ehemaligen dänischen Kolonie Tranquebar (heute: Tharangambadi) im Südosten von Indien wieder lesbar gemacht werden. Von den rund 1000 Seiten aus der Tranquebar-Sammlung, die bearbeitet werden sollen, sind bereits einige auf Arkivalieronline eingestellt worden.

Norwegen

Neues aus dem Arkivverket 

  • Das jetzt publizierte sogenannte Spionarkiv enthält digitalisiertes Material aus dem Archiv der 2. Abteilung des Oberkommandos der norwegischen Streitkräfte in London (FO), einem Geheimdienst, der geschaffen wurde, um Aspekte mit dem Ziel der Rückeroberung Norwegens zu bearbeiten. Die Quellen geben einen detaillierten Einblick in die norwegische Gesellschaft, aber auch in deutsche militärische und zivile Einrichtungen.

Eine aktualisierte Version der Volkszählung von 1865 wurde im Digitalarkivet veröffentlicht.

Schweden

Publicera, die nationale Plattform für öffentlich zugängliche schwedische wissenschaftliche Zeitschriften, ist seit ihrem Start im Sommer 2021 stetig gewachsen und enthält inzwischen 20 Zeitschriften. 2023 sind folgende Zeitschriften hinzugekommen: META, Nordisk tidskrift för socioonomastik, Språk och stil, Stockholm Intellectual Property Law Review, Sömn och Hälsa, und Utbildning & Lärande.

Neun wertvolle Meeresatlanten aus der Zeit zwischen 1695 und 1850 werden der Forschung und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sie sind eine Schenkung aus der Kartensammlung des Finanziers Björn Carlson (1935 – 2021) an die Nationalbibliothek, die Universitätsbibliothek Lund und die Universitätsbibliothek Göteborg und umfassen kartografische Werke schwedischer, russischer und französischer Autoren, welche die Ostsee auf unterschiedliche Weise darstellen. Das älteste Objekt ist der Seeatlas von Petter Gedda aus dem Jahr 1695 und das jüngste ist ein englischer Kompositatlas aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, der von der britischen Admiralität erstellt wurde.
 

Eine weitere Schenkung für ihre maritime Sammlung erhielt Anfang dieses Jahres die Universitätsbibliothek Göteborg in Form der Bibliothek von Esbjörn Hillberg, dem Gründer und langjährigen Vorsitzenden der schwedischen Leuchtturmgesellschaft. Das Material umfasst etwa 40 Regalmeter schwedischer und internationaler Literatur vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Neben fiktiven Darstellungen enthält die Sammlung Literatur zu Technik und Betrieb von Leuchttürmen sowie zum Leben von Leuchtturmwärtern. Das Material wird derzeit katalogisiert, um es über den Nationalbibliothekskatalog LIBRIS durchsuchbar zu machen.

Die 2011 lancierte Datenbank des Svenskt Hällristnings Forsknings Arkiv wurde in Zusammenarbeit mit  Göteborgs forskningsinfrastruktur för digital humaniora vid Göteborgs universitet überarbeitet und verfügt über eine Reihe neuer Funktionen, wie beispielsweise eine Kartensuche. Die Informationen in der Datenbank wurden mit Fornsök verknüpft, dem Suchdienst des Riksantikvarieämbetet..

Svensk Television SVT hat begonnen, die, unter Mitwirkung zahlreicher Historiker*innen und Archäologen*innen erstellte, umfangreiche Dokumentarserie Historien om Sverige zu senden. In zehn Episoden werden Ereignisse und Menschen dargestellt, die Schweden verändert haben, von der Eiszeit bis heute. Die Serie ist über SVT Play streambar.

Ausblick

Ab Herbst 2024 werden Archivdokumente der Kungliga Vitterhetsakademien und des Riksantikvarieämbetets, welchedie Geschichte der beiden Institutionen vom frühen 17. bis zum späten 19. Jahrhundert wiederspiegeln, digitalisiert und sollen ab 2026 im Portal Manuscripta der Nationalbibliothek veröffentlicht werden.