Webressourcen aus Nordeuropa – Geschichte, Politik, Kultur 6 – 2022

von FID Nordeuropa

Dänemark

In dem gerade erschienenen Buch Husspektakler og vold mod kvinder 1945-1970 werden die Ergebnisse der ersten großen historischen Studie über Gewalt gegen Frauen in Dänemark präsentiert. Das Nationalarchiv hat Quellenverweise zu den relevanten Archiven (Ordnungspolizei, Kriminalpolizei, Frauengeschichtliche Sammlung) sowie zu den entsprechenden Forschungsdaten zusammengestellt.

Die zwischen 1953 und 1994 erstellten Filmaufnahmen der Stadtplanungsabteilung dokumentieren die Entwicklung Kopenhagens. Basierend auf der digitalisierten Sammlung Stadsingeniørens Direktorat hat das Stadtarchiv Kopenhagen einen Film mit Highlights veröffentlicht.

Finnland

Die  Schwedische Literaturgesellschaft in Finnland (SLS) hat das Portal Historiska recept mit mehr als tausend Rezepten aus dem 18. und 19. Jahrhundert lanciert. Grundlage bilden sechs finnische Handschriften, die als Faksimile, Transkription und leicht modernisierter Lesetext bereitgestellt werden. Das Material ist durchsuchbar und mit Stichworten versehen.
Als Download bereit stehen sowohl ein von der Historikerin Märtha Norrback verfasster Artikel über die finnischen Esstraditionen, Haushaltsbücher und Rezepte im nordischen und europäischen historischen Kontext, als auch das 2020 von ihr veröffentlichte Buch Hushållsbok för Stensböle gård – Recept, råd och huskurer från 1700-talet, das sich mit einer der Rezepthandschriften beschäftigt.

Norwegen

Skeivt kulturår 2022

  • Das Archiv der Fotografin Elen Loftesnes (1905-1979) aus Sogndal, die mit einer Frau zusammenlebte, dokumentiert ihren Alltag und zeigt, wie es einer jungen Frau möglich war, in einem westnorwegischen Dorf in den 1930er und 40er Jahren unkonventionelle Entscheidungen zu treffen und ihr Leben selbst zu gestalten.

Die vom Heimatfrontmuseum verwahrten Kriegsarchive (Krigstidarkiver, insgesamt ca. 300 Regalmeter) sollen bis 2025 vom Nationalmuseum digitalisiert und im Digitalarkivet zugänglich gemacht werden. 
Als erstes wurde eine Sammlung von Akten des Oberkommandos der Wehrmacht (enthält u. a. Deutsche Handelskammer, Nordag, Wehrmacht, deutsche Konsulate), die im Frühjahr und Sommer 1945 von Allierten beschlagnahmt wurden, digitalisiert

Schweden

Folgende staatlichen Museen haben die gemeinsame Sammlungsdatenbank Statens historiska museers samlingar veröffentlicht: Königliches Münzkabinett, Hallwylska-Museum, Historisches Museum, Rüstkammer des königlichen Schlosses, Schloss Skokloster, Tumba Papierfabrikmuseum und das Wirtschaftsmuseum. Die im Aufbau befindliche Datenbank enthält derzeit bereits fast zwei Mio. Medien wie beispielsweise Gemälde, Münzen, Medaillen, Waffen, Möbel, Kostüme, Rechnungen, Briefe, ältere Kirchenkunst und Schwedens größte Sammlung archäologischen Materials.

Nach der Auswertung von Karten aus dem 17. und 18. Jahrhundert wurde die Ortsnamen-Datenbank Topografiskt register (TORA) des Reichsarchivs um Angaben zu 26.000 Dörfern ergänzt.

Das neu gegründete Sveriges museum om Förintelsen veröffenlicht in der Rubrik En dag i historien laufend gefilmte Vorträge. Dort werden Forscher*innen über Ereignisse im Zusammenhang mit dem Holocaust und den Verbrechen des Nationalsozialismus sowie deren Bezug zu Schweden referieren.

Ausblick

Die Universitätsbibliothek Umeå und das Jernkontoret (Interessenverband der schwedischen Stahlindustrie) haben kürzlich eine Zusammenarbeit mit dem Ziel begonnen, die Veröffentlichung die älteren Jahrgänge des Fachorgans Jernkontorets Annaler von 1817 bis einschließlich 1920 zu digitalisieren und öffentlich zugänglich zu machen.