In eigener Sache: Informationen zur Umwandlung der Sondersammelgebiete in „Fachinformationsdienste für die Wissenschaft (FIDs)“

von FID Nordeuropa

Die überregionale wissenschaftliche Literaturversorgung in Deutschland befindet sich momentan in einem tiefgreifenden Umbruch. Das seit den Anfängen der Bundesrepublik bestehende Sondersammelgebiets-System (SSGs), mit dem die Deutsche Forschungsgemeinschaft einzelne Bibliotheken bei der möglichst vollständigen Sammlung von Literatur zu bestimmten Wissenschaftsbereichen und Regionen unterstützt hat, wird in ein System von „Fachinformationsdiensten“(FIDs) umgebaut.

Generell unterscheidet sich das neue Förderprogramm der FIDs vor allem in folgenden Kernpunkten vom Vorgängersystem:

  • Der inhaltliche und regionale Zuschnitt des Fachinformationsdienstes ist nicht vorgegeben, sondern soll sich aus den Bedürfnissen der Wissenschaftler ergeben.
  •  Das Prinzip der umfassenden Sammlung in- und ausländischer Fachliteratur wird ersetzt durch ein mit den Wissenschaftlern weiterentwickeltes Sammelprofil, das  sich stark am aktuellen Bedarf orientiert und – soweit möglich –online angeboten wird.
  • Bedarfsorientierte Informationsdienstleistungen für die Wissenschaft wie z.B. Anwender-orientierte Digitalisierungsprojekte rücken neben der Literaturbeschaffung ins Zentrum der Aufgaben einer FID-Bibliothek.

Aufgrund ihres jahrhundertealten Sammelschwerpunkts auf Nordeuropa hat die Universitätsbibliothek Kiel seit 1948 das Sondersammelgebiet Skandinavien betreut und zusammen mit der UB Greifswald (SSG Baltische Länder) und der SUB Göttingen (SSGs Estnische Sprache und Literatur und  Finnland) die virtuelle Fachbibliothek Nordeuropa und Ostseeraum (www.vifanord.de) aufgebaut.

Wie alle SSGs befindet sich auch das SSG Skandinavien momentan in der Konzeptionsphase eines – 2015 neu zu beantragenden –  FID Nordeuropa, der zukünftig das SSG Skandinavien ablösen soll.

In dieser Übergangsphase sehen wir die Rückkopplung zur Wissenschaft selbst, aber auch den engen Kontakt mit allen wissenschaftlichen Bibliothekaren, die Medien aus Nordeuropa beschaffen und zugänglich machen, als eine wichtige Chance, um den neuen FID im Sinne der dahinterstehenden Wissenschaften konzipieren zu können. In den nächsten Monaten werden wir daher unsere Kontakte zum Fachverband Skandinavistik und zu einzelnen Instituten so weit wie möglich verstärken, freuen uns aber auch über jede selbständige Kontaktaufnahme aus ihren Reihen.

Um die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den zuständigen Bibliothekaren und Bibliothekarinnen zu intensivieren, lädt das SSG Skandinavien am 12.-13. März 2015 alle „Nordeuropa-BibliothekarInnen“ zu einem Koordinierungstreffen nach Kiel ein. Neben der Diskussion über Erwerbungs- und Katalogisierungsfragen stehen der gegenseitige Austausch und mögliche Formen der zukünftigen Zusammenarbeit im Mittelpunkt des Treffens. An die entsprechenden uns bekannten Kolleginnen und Kollegen haben wir bereits Einladungen zu diesem „Biblioteksmøte“ versandt. Weitere Interessenten sind aber ebenso willkommen.

 Bei Fragen, Ideen oder Anregungen zum FID-Prozess im Allgemeinen oder auch zu dem Bibliothekars-Treffen in Kiel, schreiben Sie uns gerne unter vifanord@ub.uni-kiel.de.

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