- 12.12.2013
- Kategorie Kulturgeschichte
Kultur-Perlen: Digitalisiertes kulturelles Erbe in Dänemark
Wenn das mal nicht ein schöner Name für eine Seite zum digitalen kulturellen Erbe ist: KulturPerler [Kultur-Perlen] nennt die Königliche Bibliothek in Kopenhagen ihr Portal, auf dem sie digitalisierte Sammlungen, die sich auf dänischen Webseiten finden und die dänische kulturelle Güter jeglicher Art in digitaler Form darbieten, zusammengestellt hat. Und was sich da nicht alles findet: Bücher, Zeitschriften, Handschriften, Archivalien, Bilder, Kartenmaterial, Noten, Filme, Audiomaterial, Museumsobjekte – mit dieser als Teaser dienenden Aufzählung sind nur die wichtigsten Materialtypen genannt! Es handelt sich ausschließlich um retrodigitalisiertes Material, also keine Quellen, die „digital born“ sind.
Dieser Umstand ist mit dem Entstehungshintergrund von Kultur-Perlen zu erklären: Die am 16. April 2009 online gegangene Seite entstand in Zusammenhang mit den Vorbereitungen für einen Bericht des dänischen Kulturministeriums über die Digitalisierung kulturellen Erbes. In diesem Zusammenhang wurde die Digitalisierung ausgewählter Teile des kulturellen Erbes diskutiert, ein Ausschuss hatte die Aufgabe, politische Vorgaben und eine Agenda für umfassendere Digitalisierungen auszuarbeiten.
Ziel von KulturPerler ist es, einen zentralen Zugang zu digitalisierten kulturellen Artefakten in Dänemark zur Verfügung zu stellen. Es sollen über das Netz verstreute Vorhaben gebündelt werden und die Seite auf Dauer die wichtigste Anlaufstelle für Digitalisierung in Dänemark werden. Man soll anhand des Wachstums der Seite und der dort zu findenden Bestände die Entwicklung der digitalen Bewahrung des kulturellen Erbes verfolgen können. Primär werden Sammlungen aufgenommen, die von etablierten Akteuren der Szene erstellt werden, d.h. Museen, Bibliotheken, Archive, Behörden. Aber auch einzelne Sammlungen von privaten Vereinen oder Privatpersonen sollen berücksichtigt werden. Die Kriterien für die Auswahl, die in der zweiten Gruppe getroffen wird, werden allerdings nicht offen gelegt.