- 30.05.2012
- Kategorie Literaturwissenschaft
Volltexte im Internet · Litteraturbanken
In loser Folge stelle ich hier im Blog Volltextarchive im Internet vor, die historische Quellentexte oder Fachliteratur in digital(isiert)er Form und im open access zur Verfügung stellen.
Die 2004 begründete schwedische Literaturbank ist eine Sammlung literarischer und kulturhistorischer Volltexte, die teils als Faksimiles, teils als digitale Texte vorliegen, es werden aber auch PDF-Versionen und epub-Dateien angeboten. Das Anliegen dieses Kooperationsprojektes mehrerer schwedischer und finnischer Wissenschaftsinstitutionen ist es, zuverlässige digitale Versionen von Klassikern der schwedischen Literatur anzubieten. Kanonisieriung, ick hör dir trapsen…sicher: Die „großen Namen“ wie Strindberg, Lagerlöf oder Söderberg stechen erstmal ins Auge. Doch verfügt die Datenbank auch über Texte eher weniger bekannter Verfasser und zudem neben literarischen Texten auch eine Reihe von kulturhistorisch relevanten Titeln. Abhandlungen des Naturforschers Carl von Linné sind genauso dabei wie Briefe des Literaten C.J.L. Almqvist. Die Rede Gustafs III. zur Stiftung der Schwedischen Akademie sowie die Antrittsreden der ersten Akademiemitglieder sind zu finden, aber auch frühe Abc-Bücher oder Expeditionsberichte des berühmten Entdeckers Adolf Erik Nordenskiöld. Einige Texte stammen auch aus der jüngeren Vergangenheit wie der Roman „Utrota varenda jävel“ von Sven Lindqvist – der selbst Initiator und bis heute beteiligter Akteur an dem Projekt ist!
Sucheinstiege werden zu Verfassernamen, Werktiteln und Textformaten angeboten, eine Volltextsuche in allen Werken ist ebenfalls möglich. Etwas vermisst habe ich eine zumindest grobe Aufteilung in Kategorien oder Stichworte, wenn man etwa einen Überblick braucht, wieviele Texte sich auf die Arbeiterbewegung beziehen.
Die Literaturbank wächst beständig, die Gesamtzahl der Texte liegt bei momentan 764 Werken, knapp 100.000 Seiten E-Text und gut 76.000 Seiten Faksimiles. Die Gesamtzahl mag sich nicht allzu groß ausnehmen, es geht den Machern aber nicht darum, mit schierer Menge Eindruck zu schinden, sondern eine sorgsame Auswahl zu treffen.