Webressourcen aus Nordeuropa – Fundstücke Dezember 2016 – Februar 2017

von FID Nordeuropa

Dänemark

Vor 100 Jahren verkaufte Dänemark seine Kolonien Dansk Vestindien an die USA.
Im Rahmen des Jubiläumsjahres werden diverse Quellen zur Kolonialgeschichte Dänemarks veröffentlicht:

  • Die Königliche Bibliothek verfügt über eine große Sammlung von Büchern, Zeitungen, Noten, Handschriften, Personenarchiven, Karten, Fotos und Zeichnungen zum Thema und wird mehr als 200.000 Digitalisate online stellen. Die ersten Digitalisate sind auf der Seite Dansk Vestindien einsehbar. Das gesamte Material soll auf einer eigenen Homepage ab April 2017 präsentiert werden, so beispielsweise auch Unterrichtsmaterialien mit einem Fokus auf visuellem Material.
  • Sämtliche westindische Zeitungen aus dem Bestand der Bibliothek sind bereits digitalisiert und können kostenpflichtig via Mediestream gelesen werden.
  • Bereits am 1. März 2017 sind auf der 2014 eingerichteten Homepage Dansk Vestindien – Kilder til historien des Reichsarchivs 8,5 Millionen Digitalisate online gegangen. Zu den veröffentlichten Quellen gehören nicht nur Dokumente aus der lokalen und zentralen Verwaltung, sondern auch Fotos, Briefe, Beschreibungen u.a.
  • Auf bereits seit längerem bestehenden Homepage des Reichsarchivs Dansk Vestindiens historie 1671-1917 befindet sich die elektronische dänische Ausgabe des Buchs von Erik Gøbel: A Guide to Sources for the History of the Danish West Indies (U. S. Virgin Islands), 1671-1917 (2002), die einen Überblick über unveröffentlichtes Archivmaterial sowie gedruckte und ungedruckte Literatur gibt und deren Inhalte schrittweise auf das neue Portal überführt werden sollen.
  • Die Themaseite De Vestindiske Øer (Dansk Vestindien) auf Danmarkshistorien.dk bietet Artikel, Quellen und Filme. Weitere Übersichtseiten mit Verweisen und Quellenangaben finden sich auf EMU Danmarks læringsportal und Dansk Vestindisk Selskab.

Weitere Neuigkeiten aus der Königlichen Bibliothek:

Das Regionalgeschichtliche Archiv der Kommune Thisted hat die digitalisierten und transkribierten Kirchenbücher der Gemeinden Nors und Tved (1675-1815) veröffentlicht.

Norwegen

Mit dem Suchportal NB N-gram (derzeit in einer Beta-Version) bietet die norwegische Nationalbibliothek die Möglichkeit, mit Hilfe einer Suche über ihren digitaliserten Bestand Wortfrequenzen auszuwerten. Nach Eingabe des gesuchten Wortes wird in einer Graphik die Häufigkeit der Nennung des Begriffs in den durchsuchten Quellen auf einer Zeitschiene dargestellt. Durchsucht wird dabei der digitalisierte Bestand der Nationalbibliothek aus den Jahren 1810-2013.

Die Haugalandmuseen haben einen Teil der Fotosammlung des Industriefotografens Tor Brekke übernommen, das den Zeitraum 1970 – 1990 umfasst und v.a. Motive zum Schiffsbau und zur Ölförderung enthält.

Das von der Universität Bergen lancierte Portal Grind bündelt naturhistorische und kulturgeografische Informationen über Landschaften und Orte in den norwegischen Kommunen und enthält neben einer großen Anzahl von Fotos historische Karten und Grafiken.

Das Stadtarchiv in Hamar hat im Rahmen seines 100-jährigen Jubiläums die sogenannten „Juell-kartene“ digitalisiert und ein Register zu der mehr als 1500 historischen Karten umfassenden Sammlung veröffentlicht.

Finnland

Die Datenbank Herrgårdar der Schwedischen Literaturgesellschaft in Finnland enthält Angaben zu den historischen Archiven und Bibliotheken, die sich in finnischen Herrenhäusern befinden.

Schweden

Die im Aufbau befindliche Seite des Portals Kulturarv Västmanland präsentiert die Kulturerbe-Sammlungen der örtlichen Museen, Archive, Bibliotheken und Vereinigungen.

Auch das Portal Prisma Västra Götaland sammelt das Kulturerbe der Region, allerdings speziell zur industriellen Geschichte ab 1850. Neben Informationen zu Personen, Orten und Industrieunternehmen liegt ein Schwerpunkt auf den Erinnerungsberichten, die nicht nur die Industriegeschichte, sondern auch den Wandel der Gesellschaft dokumentieren.

Digitalisierte Zeitungen und Zeitschriften

  • Abonnenten der Zeitung Svenska Dagbladet können nun auf das Archiv zugreifen und in den Zeitungen ab dem 18.12 1884 recherchieren.
  • Auch im Archiv der Zeitung Dagens Nyheter können Abonnenten in den Ausgaben, die zwischen dem 23.121964 und dem 31.12.1992 erschienen sind, recherchieren.
  • Die Recherche in diesen beiden Zeitungen ist auch unter gewissen Einschränkungen kostenlos in der Datenbank Svenska dagstidningar der Königlichen Bibliothek möglich. [Weitere Informationen zu den Zugangsmöglichkeiten in diesem Post.]
    In den nächsten Wochen wird diese Datenbank auch um die ersten 15 Jahrgänge der Tageszeitung Arbetet, die eine wichtige Rolle in der Entwicklung der schwedischen Arbeiterbewegung gespielt hat, ergänzt.
    Die Zeitung des Guttemplerorden (IOGT) Reformatorn aus dem Zeitraum 1887–1965 ist bereits zugänglich.

Die 28.000 digitalisierte Bilder umfassende Glasnegativsammlung des Museums Livrustkammaren, die neben den Exponaten des Museums auch beispielsweise verschiedene königliche Zeremonien dokumentiert, ist in Wikimdia Commons veröffentlich worden. Die Sammlung enthält Bilder von ca. 1900-1970.

Sämtliche digitalisierte Artikel der Zeitschrift Svenska fornminnesföreningens tidskrift zwischen 1871 und 1905 können in der Datenbank Samla recherchiert werden.

Lilli Zickerman reiste zwischen 1910 und 1932 durch Schweden und dokumentierte mit ihrer Fotokamera die volkstümliche Textilkunst. 12000 Bilder aus der Zickermans studiesamling sind digitalisiert und in der Datenbank DigitaltMuseum eingestellt worden.

In DigitaltMuseum sind auch über 3000 Bilder aus dem Archiv des Luftwaffenmuseums veröffentlicht worden.

Auf dem Portal Bygdeband stellen 620 Heimatvereine und ihre Mitglieder regionalgeschichtliches Quellenmaterial in Netz.

Das Centrum för Näringslivshistoria hat die digitalisierten Entwürfe von Möbeln von schwedischen Designern (1930- 1960) aus dem historischen Archiv der Stockholmer Handwerksvereinigung in der Datenbank Hantverkarnas ritningsarkiv zugänglich gemacht.

Die Museen in Malmö, das Regionalmuseum Kristianstad, die Vereinigung „Kulturen“ und das Institut für Kulturwissenschaften an der Universität Lund sammeln im Rahmen eines Projektes ab Februar 2017 Berichte von Flüchtlingen, die nach Schweden gekommen sind, und von Schweden, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagiert haben. Die Berichte sollen in den Archiven der Museen verwahrt werden.

Hur fungerar Internet? Die schwedische Nationalbibliothek hat begonnen, sich in einem eigenen Projekt mit der Speicherung von Informationen zur Funktionsweise verschiedener System im Internet zu befassen. In ihrem digitalen Archiv Mimer wurden bereits 8000 Spezifikationen von Datensystemen erfasst.

Anbei noch einige interessante Neuzugänge in der Datenbank SVAR  des schwedischen Reichsarchivs:

In Laufe diesen Jahres wird die Firma ArkivDigital (siehe dazu diesen Post) Flugfotos aus dem Zeitraum von 1950 – heute, der aus dem Bestand der Bilddatenbank Svenska Aero-Bilder AB stammt, in großem Umfang digitalisieren und kostenpflichtig ins Netz stellen.

Auf der Homepage Hallbild.se kann man nach Regionen und Kategorien schwedische Felszeichnungen recherchieren.