Webressourcen aus Nordeuropa – Fundstücke Mai 2014

von FID Nordeuropa

Die Maifundstücke setzen sich aus drei Bereichen zusammen, nämlich skandinavischen Projekten, die das Portal „Europeana“ füttern, einigen neuen Meldungen zu 1814  sowie einigen Einzelmeldungen zu verschiedenen Themenbereichen.

Skandinavien und das Portal „Europeana“

Ein Ziel des Europeana Newspapers Projekts besteht darin, den Zugang zu his­to­ri­schen Zeitungen zu erleich­tern und Millionen Seiten im Volltext durch­such­bar zu machen. Im derzeit zweiten Projektjahr wurde die Betaversion des Zeitungsbrowsers online gestellt, mit dem bereits Metadaten von mehreren isländischen Zeitungen sowie Volltextausgaben aus dem finnischen Bereich recherchiert werden können.

Als fünftgrößter Lieferant von digitalisierten Bildern, Dokumenten, Filmen und  Tondokumenten hat Schweden bereits mehr als 2.5 Millionen Digitalisate in Europeana eingestellt, darunter beispielsweise Jan Troells Kurzfilm Porträtt av Åsa.

Norwegen steht mit 1,3 Millionen veröffentlichten digitaliserten Objekten aus dem norwegischen Kulturerbe an 9. Stelle der beitragenden Länder. Mit der Kampage Krigshistoriens sorte hull sollen Lücken in der Geschichte Norwegens im Bezug auf den Zweiten Weltkrieg geschlossen werden. Dies soll einerseits durch die Bereitstellung bereits vorhandener Digitalisate, die in der Europeana zugänglich sind, geschehen, anderseits möchte man mittels Crowdsourcing Quellenmaterial zusammentragen, das ebenfalls über das Portal zugänglich gemacht werden soll.

Quellen zu 1814:

Das norwegische Digitalarkivet hat zum Grunnlov-Jubiläum das Projekt Det norske folk i 1814 (DNF1814) angestoßen. Es hat zum Ziel alle Geburten, Taufen und Sterbefälle aus den Kirchenbüchern des Zeitraumes 1801–1815 elektronisch zu transkribieren, um ein genaueres Bild über die norwegische Gesellschaft in den Jahren um 1814 zu ermöglichen. Ein Teil der Daten (siehe detaillierte Liste) sind bereits in der Datenbank  recherchierbar.

Auch in dem vom Kulturrat betriebenen Portal Norges dokumentarv sind diverse digitalisierte Quellen zum Thema einsehbar, hier eine Auswahl. Hingewiesen sei auch auf die Quellensammlung der Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet und die Themaseiten des norwegischen Reichsarchivs. Auf der Portalseite Statsmaktene findet sich eine umfangreiche Quellensammlung zum politischen Norwegen. Die darin enthaltenen digitalen Dokumente aus den Bereichen Regierung, Storting und Gericht umfassen beispielsweise die gedruckten Dokumente des Stortings von 1814 bis 2001.

Die norwegische Nationalbibliothek hat in diesem Jahr die Serie NB kilder lanciert, in der wichtige unveröffentlichte transkribierte Quellen aus deren Privatarchiv digitalisiert und in elektronischer Form zugänglich gemacht werden. Die erste Ausgabe enthält Quellenmaterial zum Thema 1814.

Mit der Rolle der Samen und auch der Kvener im Zusammenhang mit dem Grunnlov-Prozess in Nordnorwegen beschäftigt sich folgender NRK-Artikel.

Dänemark

Die lokalen handgeschriebenen Volkszählungslisten aus der Zwischenkriegszeit sind in der Datenbank des Archivs Silkeborg online gestellt worden. Neben den Angaben zu 50.000 Bürgern aus den Jahren 1915, 1917, 1923, 1929 og 1937 ist die Recherche in folgenden Quellengruppen möglich: Kriegsveteranen, Kataster- und Stadtregister, Unternehmens-, Personen- und Vereinsarchive.

Die dänischen Bibliotheken „Det Administrative Bibliotek“ (DAB) und „Det Kongelige Bibliotek“  ermöglichen mit dem Portal Statens Netbibliotek einen Zugang zur den historischen wie auch aktuellen digitalen Dokumenten der staatlichen Verwaltung.

In der Datenbank Danske Herregårde des Zentrums für Gutshofforschung kann man die historische Entwicklung der (ca. 700) Gutshöfe Dänemarks über einen Zeitraum von 500 Jahren recherchieren. Neben Angaben zum Grundbesitz und den Eigentums- und Produktionsverhältnissen finden sich Literaturhinweise sowie ein umfangreiches Bildarchiv.

Schweden/ Norwegen

Die im Post vom März 2014 angekündigte Datenbank zum Projekt “Work with sound” ist jetzt online und auch die im im letzten Monat vorgestellten Digitalisate des Flugfotoarchivs Widerøe sind in der Datenbank der norwegischen Nationalbibliothek recherchierbar.