Webressourcen aus Nordeuropa – Fundstücke November-Dezember 2020 Geschichte, Politik, Kultur

von FID Nordeuropa

Dänemark

In Zusammenarbeit mit dem Schulmuseum Sønderjylland plant die Slægtsforskernes Bibliotek die Digitalisierung von 20.000 schulhistorischen Schriften (v. a. Jahrbüchern) aus der Sammlung von Danmarks Pædagogiske Bibliotek, die aus Bildungseinrichtungen wie beispielsweise Lateinschulen, Realschulen, Gymnasien, Lehrerseminaren und Hochschulen stammen und einen Zeitraum von 1800-2000 umfassen. Die Fachbibliothek für Familienforschung, welche derzeit eine Volltextrecherche in ca. 8000 Titeln anbietet, wird die schulhistorischen Digitalisate auf der Seite Danskernes Historie Online zugänglich machen.

Das dänische Filmzentrale Danmark på film hat eine Reihe von kurzen Filmen digitalisiert, die sich thematisch mit den Epidemien (Diphtherie, Tuberkulose und Polio) beschäftigen, die sich in Dänemark in den 1940er und 1950er Jahren ausbreiteten.

Die Kopenhagener Beerdigungsregister für den Zeitraum 1861-1912 wurden digitalisiert und können z. B. nach Namen und Adresse in der Datenbank des Stadtarchivs recherchiert werden. Das Digitalisierungsprojekt wird für den Zeitraum 1912-1940 fortgeführt.

Auf der Plattform MOOChub stehen Lernenden über 290 kostenlose Online-Kurse verschiedener Anbieter aus Deutschland und Österreich zur Verfügung. Dort findet man auch Kurse zu dänisch-deutschen Kulturlandschaften und deutsch-dänischer Kunstgeschichte.

Norwegen

Zur Ausgrabungsstätte in Gjellestad, wo 2018 neben einem spektakulären Schiffsgrab aus der Wikingerzeit weitere Grabhügel sowie Bauten entdeckt wurden, ist unter Beteiligung der Høgskole i Østfold, ist eine animierte Darstellung erschienen.

Schweden

Als Ergebnis des Projekts Evighetsrunor des Zentralamts für Denkmalpflege (Riksantikvarieämbetet) und des Instituts für nordische Sprachen in Uppsala wurde die digitale Forschungsplattform Runor lanciert, die umfassende Informationen über bekannte und registrierte Runen und Runeninschriften in Schweden, Nordeuropa und dem übrigen Europa enthält. Neben den digitalisierten Bänden von Sveriges runinskrifter und der Samnordisk runtextdatabas wurde auch bisher schwer zugängliches sowie neu erschlossenes Quellenmaterial berücksichtigt. Einen allgemeineren Einstieg zum Thema bietet die Seite Runskolan.

Auf der Plattform Sveriges historia wird interaktives Unterrichtsmaterial für Schüler der 4.-9. Klassen gratis bereitgestellt, das digitales Quellenmaterial von 17 Museen enthält.

Ausblick

Die finnische Nationalbibliothek plant die Digitalisierung von allen Tageszeitungen, die auf schwedisch erschienen sind. Ab 2024 sollen dann 6 Mio. Zeitungsseiten aus den Jahren vor 1950 digital frei ins Netz gestellt werden. Die neueren Ausgaben sind bereits in Archiven sowie den sogenannten „friexemplarsbibliotek“ digital zugänglich.

Im Varanger Museum werden Bestände aus dem Themengebiet der kvensk-nordfinnischen Geschichte und Kultur (u. a. Vardø fiskersamvirkelag arkiv, 1946-1985) verzeichnet, digitalisiert und ab Ende 2021 im Digitalarkivet zugänglich gemacht.

Unter Beteiligung der Universitäten Oslo und Bergen plant die Universitätsbibliothek Bergen die Digitalisierung von kulturhistorischen Quellen (zunächst: folkeeventyr, sagn, ballader, trosforestillinger, folkemedisinske tradisjoner og mat- og håndverkstradisjoner) verschiedener Archive (Etnofolkloristisk arkiv ved Universitetet i Bergen (UiB), Norsk Folkeminnesamling ved Institutt for kulturstudier og orientalske språk (UiO), Norsk etnologisk gransking ved Norsk Folkemuseum), das in naher Zukunft im Digitalarchiv samla.no online gehen soll.