Webressourcen aus Nordeuropa – Geschichte, Politik, Kultur 3 – 2024

von FID Nordeuropa

Dänemark

Neues von Danskernes Historie Online

  • Nach dreijähriger Arbeit hat Danskernes Historie Online die Digitalisierung einer aus der Pädagogischen Bibliothek Dänemarks stammenden umfangreichen Sammlung mit schulhistorischem Material abgeschlossen. Sie enthält u. a. Jahrbücher, Berichte, Prüfungseinladungen, Schulzeitschriften, Lehrerlisten, Lehrpläne, Schülerlisten und Prüfungsergebnisse von rund 1.000 Schulen.
  • In Kooperation mit M/S Museet for Søfart wurde die 237.000 Karteikarten umfassende Seefahrtskartothek mit Informationen zu dänischen Schiffen, Seeleuten, Reedereien usw. digitalisiert und als Register til Dansk Søfartshistorie online gestellt.

Anlässlich des 175. Jubiläums der Einführung des dänischen Grundgesetzes von 1849 (Danmarks Riges Grundlov) wird das restaurierte Dokument im Folketing ausgestellt. Neben der digitalisierten Ausgabe des Nationalarchivs wird vom Folketing das E-Book Min grundlov zum Download bereitgestellt. Es enthält neben dem Verfassungstext auch Erläuterungen zu den einzelnen Paragrafen.

Auf der kürzlich lancierten Webseite des Dansk Center for Møllehistorie wird anhand der im Aufbau befindlichen Mühlenkarte kulturelles und historisches Wissen über Wind- und Wasserkraftanlagen in Dänemark vermittelt.

Eine umfangreiche Sammlung mit Fotos zur Geschichte der Kopenhagener Grünflächen, die vom Stadsgartnerens kontor zusammengetragen wurde, wurde auf der Bilddatenbank kbhbilleder.dk veröffentlicht.

Die von Det Danske Sprog- og Litteraturselskab durchgeführte Digitalisierung des Diplomatarium Danicum ist abgeschlossen, so dass nun sämtliche Texte aus der Periode 789–1450 online abgerufen werden können. 

Finnland

Neues aus dem Nationalarchiv

  • Als Ergebnis eines fünfjährigen Forschungsprojekts wurde nun der erste Teil der interaktiven Datenbank Kohtalona Neuvostoliitto freigeschaltet, die mehr als 25.000 biografische Informationen, Dokumente, Karten und Fotografien zu finnischen Staatsbürger*innen (und Personen, die sprachlich, ethnisch oder identitär als Finn*innen einzuordnen sind) enthält, die sich zwischen 1917 und 1964 in der Sowjetunion aufhielten. Umfassendere Informationen finden sich u. a. zu den 6.200 Personen, die in der Zeit des Großen Terrors (1937-38) dort verurteilt wurden.
  • Künftig kann in den digitalisierten Sterbelisten der Kirchengemeinden (kuolleiden luettelot) bis zum Jahr 1951 frei recherchiert werden. Die Nutzung der jüngeren Daten ist ausschließlich im Lesesaal möglich.

Island

Die u. a. im isländischen Nationalarchiv verwahrten Siedlungsbücher (sáttabækur) enthalten Dokumente der Schlichtungsausschüsse, die Ende des 18. Jahrhunderts in vielen Teilen Dänemarks eingerichtet wurden, um Rechtsstreitigkeiten zu schlichten. Die Daten umfassen den Zeitraum von 1797 bis 1936 und werden auf Stafrænar Heimildir úr Þjóðskjalasafni Íslands recherchierbar sein.

Norwegen

Das Archiv des 1867 als Berufs- und Sozialverband von Kapitänen in Bergen und Umgebung gegründeten Bergener Schifferverbands wurde vom Statsarkivet i Bergen verzeichnet und im Archivportal zugänglich gemacht.

Schweden

Neues aus dem Nationalarchiv

Es ist jetzt möglich, nicht nur in der Datenbank Svenskt biografiskt lexikon online zu recherchieren, sondern auch den Hauptteil der Datenbank herunterzuladen. Sie enthält detaillierte Biografien von Personen und Familien, die sich in allen Bereichen der schwedischen Gesellschaft einen Namen gemacht haben.

Im Centrum för Näringslivshistoria werden im Auftrag schwedischer Unternehmen zirka 85.000 Regalmeter historisches Material verwahrt. Die digitalen Teile des Archivs sind jetzt über den Webdienst Digital läsesal verfügbar gemacht worden. Nach Erstellung eines Benutzerkontos können Archive von historischen bzw. nicht mehr existierenden Unternehmen durchsucht werden. Die Suche in unternehmenseigenem Material ist dagegen zugangsbeschränkt.

In der vom Stadsmuseet i Stockholm produzierten Audiotour Resandes historia i Stockholm wird die Geschichte der Reisenden (v. a. Roma) in den Stadtvierteln Gamla Stan, Helgeandsholmen und Riddarholmen sichtbar gemacht.

Auf der Themenseite Brottö – ett skärgårdsjordbruk des Stockholms läns museum informieren mehrere Filme über die Geschichte eines Hofs im Schärengebiet.

Statens fastighetsverk hat den Kulturkanal Sevärt lanciert, in dem Filme über das schwedische Natur- und Kulturerbe gestreamt werden können.

Skandinavien

In der durchsuchbaren digitalen Ressourcensammlung Global Archives Online haben Wissenschaftler*innen von Stockholms universitet und Linnéuniversitetet eine Sammlung zur Kolonial- und Globalgeschichte online gestellt, die Informationen, Metadaten und Links zu Hunderten digitaler Sammlungen – auch aus den skandinavischen Ländern – mit einer Vielzahl von Primärquellen enthält (darunter: digitalisierte Manuskripte, Zeitungen, Bücher, Broschüren, Karten, Bilder und audiovisuelles Material).

Der Kriminologe Miikka Vuorela von der juristischen Fakultät der Itä-Suomen yliopisto hat die Daten, die er im Rahmen eines Forschungsprojekts gesammelt hat, in der englischsprachigen Datenbank Historical Criminal Statistics of the Nordic Countries 1809–2022 zugänglich gemacht. Sie enthält Kriminalstatistiken aus den Ländern Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden.