Webressourcen aus Nordeuropa – Geschichte, Politik, Kultur 6 – 2021

von FID Nordeuropa

Dänemark

Schwerpunkt: Geschichte der Wahlen in Dänemark

Im sogenannten Hausregister des Kopenhagener Stadtarchivs kann jetzt recherchiert werden, welche Personen in bestimmten Häusern zwischen 1772 und 1835 in Kopenhagen wohnten und welche Berufe sie ausübten.

Das Stadtarchiv Aarhus hat einen Filmkanal freigeschaltet, der laufend erweitert wird, und u.a. bisher Filmserien zu den Themengebieten wie historische Bauten, Geschichte des Umlands und des Wasserlaufs Aarhus Å zur Verfügung stellt.

Der bereits im letzten Jahr angekündigte digitale Zugang zur Sammlung des inzwischen geschlossenen dänischen Schulmuseums ist zunächst mit zirka 2000 Titeln online gegangen. Der Abschluss der Digitalisierung der 40.000 Dokumente, zu denen u.a. Jahrbücher, Berichte, Prüfungseinladungen und Schulzeitschriften gehören, wird für 2023 erwartet.

Finnland

Auf Finna.fi hat die Schwedische Literaturgesellschaft in Finnland das Album Magisk Folkmedicin veröffentlicht, das mehr als 1.800 Dokumente und Bilder zum Thema Heilung von Krankheiten mit Hilfe von Formeln und Ritualen enthält und zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO gehört.

Norwegen

Neues aus dem Nationalarchiv

  • Die norwegische Bergindustrie (Norsk Bergindustri) hat ihre älteren Archivunterlagen dem Nationalarchiv übergeben, die zukünftig im Arkivportalen.no zugänglich gemacht werden sollen.
  • Im Jahr 1946 schrieben mehrere hundert 12-14-jährige Schüler*innen im Rahmen eines Stilwettbewerbs ihre Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg auf. Die digitalisierten Texte sind im Digitalarkivet einsehbar.

Ebenfalls digitalisiert wurden die Tagebücher von Astrid Lillerøvde (geb. 1910), die als Tochter einer Leuchtturmwärterfamilie am Leuchtturm Runde lebte, und ihre Erlebnisse zwischen 1924 und 1929 aufschrieb. Die von ihrer Tochter transkribierten und mit Kommentaren versehenen Texte sollen Ende 2021 auf Digitalarkivet.no eingestellt werden.

Mit Maken ist ein experimenteller neuer Service der Nationalbibliothek online gegangen. Dort wird künstliche Intelligenz eingesetzt, um einander ähnliche Bücher oder Bilder zu finden.

Das Vestfoldarchiv hat das 64 Regalmeter umfassende Archiv der Werft Trosvik verksted AS verzeichnet und das Findbuch auf Arkivportalen zugänglich gemacht.

Schweden

Neues aus der Nationalbibliothek

In der dem auf 2,5 Jahre angelegten Projekt ”Före – efter” des Schwedischen Radios werden 10 Hörspieldramen produziert, in denen die Auswirkungen von entscheidenden Ereignissen in der Geschichte Schwedens der letzten 100 Jahre auf das Leben von fiktiven, „gewöhnlichen“ Personen herausgearbeitet wird. Als Start wurden im November die Folgen  ”Före–Efter Bulltoftakapningen 1972” und ”Före–Efter Drottninggatan 2017” gesendet.

Das schwedische Zentralamt für Denkmalpflege (Riksantikvarieämbetet) hat ein ikonografisches Register digitalisiert und als Betaversion auf Arkivsök zugänglich gemacht. Das Register enthält Informationen und Bilder zu mittelalterlichen Motiven in schwedischen Kirchen.
 Die Digitalisierung wurde im Auftrag des schwedisch-finnischen Projekts Mapping Lived Religion: Medieval cults of saints in Sweden and Finland durchgeführt, das die kombinierte Forschungs- und Wissensplattform Mapping Saints mit Zugang zu offenen Daten zu verschiedenen Sammlungen mittelalterlichen Kulturerbes aufbaut.

Das Archivs der Arbeiterbewegung (ARAB) verzeichnet das Dokumentenarchiv von Anita D’Orazio, die sich seit 50 Jahren in verschiedenen Asylrechtsorganisationen engagiert hat und sich seit den 1970er Jahren für die Menschenrechte von Asylbewerbern, Abschiebungsbedrohten und Migranten ohne Papiere eingesetzt hat und an der Gründung mehrerer Asylrechtsorganisationen beteiligt war.

Im Dezember 2021 wurde von der Estlandschwedischen Kulturvereinigung (SOV) die estnisch-schwedische Familiendatenbank Våra Anor lanciert, die Informationen zu mehr als 50.000 Estlandschweden vom 18. Jahrhundert bis 1950 enthält. Sie enthält von Familienforschern  zusammengestelltes Quellenmaterial wie Personenangaben, Fotos, Artikel sowie Berichte, die überwiegend aus den schwedischen und estnischen Nationalarchiven stammen. Für den Zugang ist eine Registrierung erforderlich.