- 17.10.2025
- Kategorie Literaturwissenschaft Sprachwissenschaft
Webressourcen aus Nordeuropa – Philologie 3 – 2025
Literaturwissenschaft
Dänemark
Ergänzend zu dem bestehenden Archiv des Dichters Ivan Malinowski (1926–1989) wurden der Nationalbibliothek nun weitere Nachlassdokumente der Handschriftensammlung übergeben, die sich bisher in Familienbesitz befanden. Dazu gehören u. a. Briefe, Manuskripte, Fotografien, Tagebücher, Notizhefte und Sammelalben (scrapbøger) sowie persönliche Dokumente.
Island
Eine Bibliografie aller isländischen Werke, die ins Schwedische übersetzt wurden, wird von dem Übersetzer John Swedenmark auf der Projektwebseite Läs isländska böcker bereitgestellt und fortlaufend aktualisiert. Eine weitere Bibliografie für französische Übersetzungen hat Hanna Steinunn Þorleifsdóttir in ihrem Blog Littérature Islandaise en traduction Française zusammengestellt.
Norwegen
Die verloren geglaubte erste Manuskriptfassung von Jon Fosses Debütroman Raudt, svart (1983) fand der Autor nun beim Ausräumen seines Hauses in Strandebarm wieder und hat sie der Nationalbibliothek übergeben – mit insgesamt mehr als zehn weiteren Manuskripten. Die Nationalbibliothek gibt in einem Video Einblick in die Seiten des Manuskripts und spricht in einer weiteren Aufzeichnung mit Jon Fosse inmitten des Fosse-Archivs der Nationalbibliothek über seinen Werdegang.
Auf dem Foto- und Videoportal Flickr stellt die Stiftung NORLA (Norwegian Literature Abroad) eine Übersicht aller zwischen 2011 und 2023 durch NORLA und/oder den Nordischen Ministerrat geförderten Übersetzungen in Form ihrer Buchcover zur Verfügung.
Schweden
Neues von Litteraturbanken
- Passend zum Thema Kärlek och lust von Göteborgs Bokmässan in diesem Jahr wurde der Artikel Vallfart och mysterium. Nedslag i svensk kärlekslyrik von Anders Cullhed in Litteraturbanken veröffentlicht.
- In einem neuen Artikel präsentiert Ulrika Kärnborg das Werk der Autorin Marika Stiernstedt (1875–1954), von der 55 Publikationen in die Datenbank aufgenommen wurden.
- Es wurden 14 weitere Bände hinzugefügt, die von Kungliga Samfundet för utgivande av handskrifter rörande Skandinaviens historia herausgegeben wurden. Die Aufnahme weiterer Bände ist in Planung.
- Jonas Anderson führt in die Lyrik von Anders Olsson ein, dessen sieben Gedichtbände ebenfalls in die Datenbank aufgenommen wurden.
- Dramawebben wurde um 138 Werke aus dem Zeitraum 1788–1944 erweitert.
- Diktens Museums neue Webausstellung setzt sich mit Tage Aurells (1895–1976) schwedischer Übersetzung von Woyzeck und der Wirkung von Georg Büchners Texten in Schweden auseinander.
- Auch die Sammlung des Projektes Nya vägar till det förflutna wurde wieder erweitert, dieses Mal um 373 Werke schwedischer Literatur aus dem 19. Jahrhundert.
- Auf der Plattform Litteraturbankens Skola wurden die ersten acht Unterrichtspakete zu einzelnen Autor*innen und Themen eingestellt.
Die Keynote-Vorträge, die im Rahmen der 23:e internationella Strindbergskonferensen (12.–14. Juni 2025 in Lund) gehalten wurden, können nun über YouTube gestreamt werden.
Skandinavien
In den internationalen Webarchiven für zeitgenössische Lyrik Poetry International und Lyrikline können Gedichte gezielt nach Sprachen gesucht werden. Die Sammlung von Lyrikline umfasst dabei dänische, finnische, isländische, grönländische, norwegische, schwedische sowie nord- und südsamische Gedichte – jedes gelesen von den Autor*innen und in verschiedenen Übersetzungssprachen verfügbar. In der Sammlung von Poetry International kann nach Sprachen oder Ländern gesucht werden, auch hier ist den Gedichten teils eine Audiodatei beigefügt und eine englische sowie niederländische Übersetzung.
Sprachwissenschaft
Finnland
Neues von Institutet för de inhemska språken (Kotus)
- Das erste finnisch-kurdische Online-Wörterbuch Suomi–sorani-sanakirja wurde vervollständigt und umfasst insgesamt ca. 28.000 Artikel.
- Die Datenbank Svenska ortnamn i Finland wurde aktualisiert und auf 3.800 Einträge erweitert.
- Das bei Kotus angesiedelte finnische Sprachbüro Kielitoimisto hat seine Helpdesk-Ressource Kielitoimiston ohjepankki, die Anleitungen zur Orthografie, Grammatik und zu Eigennamen bündelt, um einen Änderungslog für neue sprachliche Anpassungen und Empfehlungen ergänzt.
Neues von Kielipankki – The Language Bank of Finland
Auf die folgenden Datenbanken kann über die Forschungsinfrastruktur CLARIN zugegriffen werden:
- Durch die Donera Prat-Kampagne von Kielipankki und Svenska litteratursällskapet i Finland sind 89 Stunden transkribierte Sprachaufnahmen entstanden. Die Nutzung der Daten kann Forschenden nach Beantragung zur Verfügung gestellt werden.
- Das Subkorpus Konversationen innerhalb von The Corpus of Finland-Swedish Sign Language wurde um einen zweiten Teil ergänzt (über Teil 1 berichteten wir in diesem Beitrag).
- Für The Corpus of Finnish Sign Language steht nun ein dritter Teil zur Verfügung. Auch bei dieser Aktualisierung (wir berichteten hier über den zweiten Teil) ist nur das Subkorpus elicited narratives frei zugänglich.
- Die Daten des Yle Finnish News Archive wurden um die Jahre 2022–2024 ergänzt.
Island
Die von Árnastofnun lancierte Sprachdatenbank Íslenski málbankinn ist Teil des CLARIN-Netzwerkes und stellt umfassend Zugriff auf Ressourcen für die Forschung zur Verfügung, u. a. Text- und Sprachkorpora, Tools, Wörterbücher und Lehrmaterialien.
Schweden
Neues von Institutet för språk och folkminnen (Isof)
- Auf der neuen Webseite Minun suomeni – min finska stellt das Språkcentrum finska Informationsmaterial für die junge Generation der finnischen Minderheit in Schweden mit dem Ziel bereit, das Wissen der Jugendlichen über die Geschichte und Rechte der nationalen Minderheit zu erweitern und den Spracherwerb zu fördern – auf Basis einer Bedarfsanalyse, die in den Jahren 2022–2023 durchgeführt wurde.
- Das Webinar Vad är svenskt teckenspråk egentligen? Föreställningar och konsekvensen beschäftigt sich u. a. mit Sprachdiskriminierung sowie Entlehnungen aus dem Schwedischen und kann nachträglich gestreamt werden.
Skandinavien
Im Rahmen der Kampagne 52 tecken från de unga i Norden werden im Videoportal TegnTube wöchentlich ein Jahr lang einzelne Gebärden veröffentlicht, wie sie von jungen Gebärdensprachler*innen in Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden verwendet werden.